Allgemein, CDT 2016

Etappe 50: Der Fünf-Pässe-Tag

Fr., 17.06.2016 / 21,6 Meilen

17. Juni! Zwei Monate on Trail!
Es ist schon 21:53 Uhr und dunkel draußen. Gerade eben bin ich erst mit allem fertig geworden, das abends im Camp zu tun ist. Zelt aufbauen, Wasser kochen, Isomatte aufblasen, Schlafsack auspacken und Schlafsachen anziehen. Alles Weiche in den Kleidersack als Kopfkissen stopfen, Wasser filtern fürs Frühstück, Nachricht nach Hause schicken, Essen aufgießen, ziehen lassen, essen, alles im Zelt verstauen, Elektrolyte und Vitamine nehmen, Zähne putzen, Topf abwaschen, auf die Toilette gehen, Frühstück richten, Mütze und Handschuhe richten und evtl. anziehen, in den Schlafsack krabbeln, Zelt schließen und Blog schreiben! Puh!
Und das alles nach so einem Tag!
Wir starten um 6 Uhr auf 3470m. Erst geht es bergab auf einer Zufahrtssttraße, dann laufen wir ein paar Meilen auf einer ehemaligen Eisenbahnlinie. Schilder erzählen über die damalige Zeit.

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Am eingestürzten „Alpine Tunnel“ biegt der Weg nach oben ab, aber er ist im Schnee begraben. So soll es den halben Tag sein und wir müssen immer wieder Schneefelder umgehen, indem wir weit absteigen, um dann statt in Serpentinen langsam aufzusteigen, senkrecht zum Pass aufsteigen.

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Buttercup und Zippy sind wie immer voraus und kommen auf die Idee, nicht durchs nächste Tal zu laufen, sondern auf den Bergkamm zu klettern und dort entlang zu laufen. Allgood und ich entscheiden uns, auf dem Weg zu bleiben und klettern brav unsere 400m runter, um dann wieder auf 3900m hochzusteigen. Das ganze machen wir heute fünf Mal und erreichen unseren neuen Hochpunkt auf dem CDT!

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Als wir mal wieder einem Schneefeld ausweichen und über Geröll klettern, trete ich auf einen kippenden Stein. Ich versuche, mit dem anderen Fuß das Gleichgewicht wiederzubekommen, aber auch der Stein wackelt. Ich verliere das Gleichgewicht und falle vorne über auf einen großen Stein. Zum Glück kann ich mich abfangen und verletze mich nicht. Aber einen lauten Schrei lasse ich trotzdem ab und der Schrecken sitzt mir eine Weile in den Knochen.
Ich plädiere dafür, dass wir ab sieben Uhr nach einem Camp suchen. Zippy ist enttäuscht und meint, dass er dann vielleicht alleine weiterläuft. Jetzt fühle ich mich schlecht und habe das Gefühl, die Gruppe zu verlangsamen. Aber es kommt sowieso anders, denn Pass Nummer 5 kommt uns in die Quere. Wieder mit Schneefeldern auf dem Weg, sodass wir steil aufsteigen und auf der Wasserscheide entlang laufen.

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Auf dem Pass wäre es flach, aber es windet zu stark. Also steigen wir ab und laufen weiter auf dem Weg. Wir queren einen steilen Hang und es ist schon 20 Uhr. Wird wohl nichts mit einem frühen Camp.

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Um 20:30 Uhr haben wir endlich eine halbwegs ebene Stelle gefunden.
Jetzt liege ich hier und draußen neben meinem Zelt wird Buttercup gerade schon das zweite Mal von Hasen attakiert. Er schläft unter freiem Himmel, weil er leider unterwegs sein Zelt verloren hat.
Hoffen wir, dass die Hasen nicht Frau Hases Zelt angreifen!
Gute Nacht mein Lieben,
Cheezy (ab jetzt mit „z“ geschrieben)

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7 Kommentare on “Etappe 50: Der Fünf-Pässe-Tag

  1. OK Cheezy,
    warum Z? mehr z-style oder weniger käsig?
    oder immer schon mit Z und ich habs verpennt?
    Buttercup hat sein Zelt verloren. Das ist bitter. Ich versuche mir zwar gerade vorzustellen, wie man sein Zelt aus versehen verliert………… schaffe ich aber nicht. Wie hat er das blos geschafft?
    Kann man sich da unterwegs ein neues besorgen? Ich drück ihm die Daumen.
    ….Und dann Killer-Kaninchen. Ich hab diese Viecher ja für einen Mythos gehalten.
    Gut seit „The Holy Grail“ wissen wir alle, was solche mutierten Tiere alles anstellen können.
    Aber das es die wirklich gibt, ganz real, war mir bis dato nicht bewusst.
    Was kann man dagegen tun?
    Weiterschlafen? einfach ignorieren? Schreien? Füttern? Kochen?
    Teile Buttercup bitte mit, dass ich in dieser Situation ganz mit ihm fühle.
    Ich würde mich für die Lösung „Kochen“ entscheiden.
    Also die Hasen kochen….
    so ein leckeres Hasi Goreng gabs bei uns grad letztens…
    Mmmmmmhhhhh.

    LG

    1. Yammi! HasiGoreng!
      Es hat versucht sie zu verscheuchen, aber sie waren unbeeindruckt. Aber irgendwann sind sie dann doch auf und davon

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