Mo., 15.08.2016 / 27,4 Meilen
Trotz vieler Tiergeräusche und Regen beim Einschlafen war es eine ruhige Nacht, und wir kommen morgens gut los. Die ersten Meilen sind wir noch im National Forest und dann geht es auf die Schotterpiste nach Whitehall.
Wir haben nur noch wenig Wasser und müssen an einem von Kühen zermatschten und verkackten Rinnsal sechs Liter Wasser füllen, damit wir für die 13 kommenden Meilen bis Whitehall versorgt sind. Sicherheitshalber behandle ich jeden Liter noch mit einer Aufbereitungstablette – doppelt gemoppelt hält besser.
Die Ebene um den Jefferson River, an den man nicht drankommt, ist entweder aufwändig bewässert und grün oder gelb-braune Steppe. Viele riesige Ranches stehen hier herum und viele Pferde begrüßen uns neugierig an den Zäunen.
Schon um kurz nach 13 Uhr kommen wir in Whitehall an und können glücklicherweise meine neuen Schuhe in Empfang nehmen. Wir haben sie bei Amazon bestellt und per UPS an die Adresse der Post geschickt. Ich habe stark gezweifelt, dass das funktioniert. Aber es hat! Nur eine kleine Gebühr war fällig.
In Whitehall essen wir zu Mittag, trinken lecker Kaffee, suchen den National Forest Service, den es nicht mehr dort gibt, treffen dafür David, der uns beschreiben kann, was uns auf dem kommenden Weg erwartet, kaufen Essen ein, und um 17 Uhr geht es weiter.
Bis dorthin, wo wir wieder legal wild campen dürfen, sind es leider noch etwa zehn Meilen. Es ist immer noch sehr warm und wir laufen nach Westen, die Sonne im Gesicht.
Auf den ersten Meilen parallel zu einem kleinen Highway treffen wir zufällig David wieder, an dessen Haus wir vorbeilaufen.
Ich bin mir nicht sicher, ob wir genug Wasser dabei haben und werde unruhig deswegen. An Davids Haus habe ich noch nicht daran gedacht.
Wir kommen an einem Bach vorbei, der aber leider von Zäunen umgeben ist.
An einem Haus, das ohne Zaun direkt an der Straße steht, rufe ich, ob jemand zu Hause ist, aber niemand antwortet. Als wir gerade überlegen, ob wir am Wasserhahn einfach Wasser zapfen sollen, kommt ein Wagen, und der Hausherr gibt uns gern vier kleine Flaschen Wasser. Seine verschreckte Frau zeigt sich nur unwillig hinter der Tür. Der Armen haben wir wohl einen ganz schönen Schrecken eingejagt…
Nach neun Meilen, um ca. 20:30 Uhr, finden wir quasi im Straßengraben der Schotterpiste, zwischen Zaun und Böschung der Straße, einen ebenen Platz zum Campen.
Naja…
Liebe Grüße
Eure Prinzess Cheezy
Kleiner Nachtrag: Whitehall liegt nur auf etwa 1330 m ü. M. Ich dachte eigentlich, dass ich fünf Monate lang nie unter Feldberg-Niveau sein werde… Ganz schön dick hier die Luft!
Hi Cheezy,
Schuhe bei Amazon?? Na gut. Hoffentlich Prime. Geliefert am nächsten Tag. Direkt in die Pampa.
Könnt ihr unterwegs wenigstens umsonst Videos gucken, wenn in der Wildnis mal wieder nichts läuft. Tierdoku über Bären oder so. Nochmal zu den Schuhen.
Auf der Brooks Homepage heißt es:
Muddy trails are your best friend with these waterproof trail-running shoes. The women’s Cascadia 11 GTX shoes feature GORE-TEX® waterproof membrane that keeps your feet dry without sacrificing breathability so you stay.
Du hast aber Cascadia 10 gekauft. Deshalb immer die nassen Füße!
Ein bisschen mehr ausgegeben und schon wäre dir der ganze Ärger mit den nassen Latschen erspart gewesen.
Da schlägt die schwäbische Ader durch, aber voll!
Whitehall hat ja an und für sich eine ziemlich eindeutige Meinung wo der Hund begraben ist.
Habt ihr das Schild gelesen?
Christ`s Kingdom brings Peace: The Politics & Greed of Empire brings war.
Hätten wir das auch geklärt. Die Dinge könnten so einfach sein.
Gut gefällt mir auch das andere Schild:
„UFF DA RD“ ……..“auf der Strasse“
Kurz und knapp,da kapiert auch der letzte wo er lang laufen muss.
Da gibts keine Ausreden wenn man sich verirrt.
Do ischs gschtande uffm Schild. Uff da road sollsch nalaufe!
Müssen schwäbische Auswanderer sein, die sich dort angesiedelt haben.
Whitehall…….ganz nett, aber belegt auf der Liste, meiner in Frage kommenden Auswanderungszielen, leider nur einen der hinteren Plätze.
So long
LG
Danke Thomas für deinen Beitrag zu den Schuhen! Hat mich brennend interessiert mit was an den Füßen man wohl so einen Trail läuft!
Und ganz klar….da waren Scheaben unterwegs!!?
Äh….keine Schaben….natürlich Schwaben!
Viele Grüße vom Meer!??