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Lost Coast Trail, CA

21.-24.06.2017 – 43 Meilen

Pegleg, mit der ich 500 Meilen auf dem CDT in New Mexico gewandert bin, hatte die Idee, den Lost Coast Trail im Norden Kaliforniens mit mir zu wandern.

Sie hat mich in Oakland am Flughafen abgeholt, und wir sind gemeinsam zur King Range Wilderness Area gefahren.

Die erste Nacht haben wir auf einem Car-Camping verbracht und haben unsere Rücksäcke für die Wanderung gepackt.

Da der Boden zu hart für meine Heringe war, habe ich Cowboy Camping unter freiem Himmel gemacht.

Als wir morgens mit dem Auto zum Shuttle gefahren sind, ist fünf Meter vor uns ein hübscher Schwarzbär über die Straße gerannt. Da laufe ich fünf Monate durch die USA und sehe nur einmal einen Bären von hinten weghuschen und hier läuft uns einer quasi direkt vor die Füße!

Zwei Stunden werden wir im Shuttle durchgeschüttelt, bis wir am Ausgangspunkt des Lost Coast Trail ankommen.

Es ist sehr windig, aber zum Glück kühl und der Wind kommt von hinten. Der Weg ist meist sehr sandig und relativ anstrengend zu gehen. Aber da der Trail insgesamt nur 25 Meilen lang ist, und wir drei Tage Zeit haben, müssen wir keine Hektik verbreiten. Wir laufen gemütlich am Pazifik entlang und bestaunen die hohen Wellen. Einige Wanderer hier tragen sogar ein Surfbrett mit sich rum…

An manchen Stellen kann man nur bei Ebbe wandern und muss eventuell warten. Wir umklettern eine der Stellen, um weiterlaufen zu können.

Kurz nach 17 Uhr campen wir nach ca. 11 Meilen an einem Bach. Es ist furchtbar windig und der Boden purer Kiesel. Mein Zelt fällt immer wieder um, obwohl ich schwere Steine auf die Heringe lege.

Wir setzen uns an den Strand, um die Wellen und den Sonnenuntergang zu bestaunen. Ich genieße dieses Luxus-Wandern. Keine Höhenmeter, keine Grizzlys, früher Feierabend, aufstehen nicht vor 7 Uhr, wenige Meilen…. Herrlich!

Als wir kurz vor der Finsternis in unsere Zelt kriechen, fällt mein Zelt bei einer unberechenbaren Böe wieder um und genervt packe ich es zusammen, um wieder einfach so unter den Sternen zu schlafen.

Der zweite Tag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück im Schlafsack. Wir können uns Zeit lassen, denn nach fünf Kilometern kommt ein Abschnitt, den wir erst ab 14 Uhr begehen können. Kurz vorher machen wir eine ausgedehnte Mittagspause mit Mittagschlaf an einem hübschen Fluss.

Unterwegs begegnen uns Klapperschlangen, große Seeelefanten und ein hungriger Otter.

Wieder nach ca. 11 Meilen finden wir ein schönes Camp und bauen unsere Schlafplätze auf. Dieses Mal versuche ich erst gar nicht, mein Zelt aufzubauen, sondern freue mich über eine Nacht direkt am Meer mit Sternenhimmel.

Aber der Blick auf den Ebbe-Flut-Kalender lässt uns doch umentscheiden und unser Camp nach weiter oben verlagern, da es eine besonders hohe Flut mitten in der Nacht geben soll. Morgens sehen wir, dass das Wasser bis ca. 50cm von unserem Camp gekommen wäre.

Trotzdem ist ein tolles Camp, mit natürlicher Sitzgelegenheit und Sonnenuntergang.

Nach einem erneut entspannten Frühstück direkt am Pazifik laufen wir die letzten Meilen zurück zum Auto.

Dann essen wir Lunch in einem kleinen Ort am Highway 101 und beschließen, dem Humboldt Redwood State Park einen Besuch abzustatten.

Wir entscheiden uns, einen 18 Meilen langen Rundweg zum Grasshopper Mountain mit Übernachtung zu machen und laufen bei tropischen Wetterverhältnissen um kurz vor 16 Uhr los. 8 Meilen lang schieben wir uns 800 Höhenmeter hoch. Es ist unglaublich heiß und schwül. Der Schatten der riesigen Redwood-Bäume hilft ein bisschen, trotzdem läuft uns der Schweiß in Bächen den Körper hinunter. Anhalten ist quasi unmöglich, denn die Mücken fallen sofort über uns her. So kommen wir schon nach 3,5 Stunden am Camp an und stellen schnell unsere Zelte auf. Ich dieses Mal auch mit Erfolg!

Der Versuch, draußen zu essen scheitert an den Mücken, und so sitzen wir beide schwitzend in Unterwäsche in unseren Zelten und genießen unser Abendessen.

Am nächsten Morgen steigen wir noch einmal 100 Höhenmeter zum Gipfel und Fire Lookout auf und machen uns dann an den Abstieg durch die riesigen Redwoods!

Nachmittags fahren wir über die Golden Gate Bridge nach San Francisco, duschen den Sand und Schweiß ab und gehen Lobster essen. Dann heißt es Abschied nehmen. Es war toll, wieder mit Pegleg zu wandern! See you soon, Pegleg!

Und jetzt bin ich auf dem Weg nach Portland, um dort die CDT-New-Mexico-Gang zu treffen.

Liebe Grüße

Eure Moni

4 Kommentare on “Lost Coast Trail, CA

  1. Cool, dass du so ne tolle Zeit hast. Endlich gibt’s hier wieder was zu lesen.genieße noch deine Zeit liebe Moni. Schön das du auch mal ein Bär gesehen hast liebe Grüße Ute ?

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